Nippon Connection 2024, Yakuza + Karaoke
Die Europapremiere von „Let’s go Karaoke!“ war ein Volltreffer, denn ich liebe Yakuza-Filme, Karaoke liebe ich auch und Coming-of-Age-Geschichten sowieso.
Der Schüler Satomi befindet sich im letzten Jahr vor dem Wechsel auf die High School und ist besonders mit dem Schulchor ganz weit vorn: Er hat die schönste Sopranstimme und darf auch Solo singen. Doch sein Chor holt bei der Meisterschaft nur den dritten Platz und seine Lehrerin macht zarte Andeutungen, dass es etwas mit ihm zu tun gehabt haben könnte.
Der Regenschirm mit bunten Schildkröten darauf, den ihm seine Eltern gekauft haben, ist Satomi nur noch peinlich. Dumm nur, wenn man das Teil „vergisst“ und direkt ein neues Modell geschenkt bekommt.
Nach dem misslungenen Wettbewerb taucht auf einmal Crazy Kid auf, offensichtlich ist er ein Yakuza, und zwingt Satomi, mit ihm eine zwielichtige Karaoke-Bar zu besuchen. Karaokeläden in Japan sind immer private Suiten, in denen ungestört gesungen und getrunken werden kann. Es ist der Beginn einer großartigen und seltsamen Freundschaft.
Endlich ein Yakuza-Film
Bald kommt heraus, dass Satomi Crazy Kid Gesangsunterricht geben soll. Die Sache ist ernst: Der Unterweltboss veranstaltet zu seinem Geburtstag einen Karaoke-Wettbewerb und für den Verlierer steht einiges auf dem Spiel.
„Let’s go Karaoke!“ ist eine abgefahrene Komödie und lebt von den gezeigten Gegensätzen: Der willensstarke und gradlienige Musterschüler gegen den geheimnisvollen und schludrigen Yakuza.
Das Timing ist exzellent, alle Witze werden trocken serviert und das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren harmoniert perfekt. Ich hatte richtig viel Spaß beim Zusehen!
Film: Let’s go Karaoke! von Nobuhiro YAMASHITA, 107 Minuten
Wie war der vierte Festivaltag? Hier lesen.
Zurück zur Übersichtseite Nippon Connection 2024
Schreibe einen Kommentar