Meine Winterlektüre: „Der Supergaul“

Buchcover Helene Bockhorst

Helene Bockhorst hat ihr zweites Buch veröffentlicht und ich bin begeistert! Es geht um Liebe, Lügen und ein sprechendes Pony.

Ich habe beim Lesen von „Der Supergaul“ richtig viel über Pferdehaltung gelernt, obwohl es sich um keinen Pferderoman handelt. Es geht auch viel um Lügen, die Gründe aus denen wir lügen und was dadurch mit unseren Beziehungen passiert.

Die Protagonistin Berenice ist eine Schwindlerin, die als „Pferde-Kommunikatorin“ Pferdehalterinnen, die sich das Verhalten ihrer Pferde nicht erklären können, das Geld aus der Tasche zieht, indem sie ihnen weismacht, sie könne mit den Tieren sprechen. Das ganze ist eine lukrative Gaunerei, doch das ununterbrochene Lügen wird immer schwieriger.

Eine Lüge ist immer auch eine Sollbruchstelle. In jeder Beziehung, die ich bis jetzt hatte, gab es mindestens eine Lüge, von der ich wusste: Wenn das rauskommt, ist es vorbei.

Zum einen, weil Berenice sich in den interessanten Tierarzt verliebt und zum anderen, weil sie nach einem Sturz tatsächlich das Shettlandpony Alvin reden hören kann. Und Alvin hat auch noch einen Detektiv-Auftrag: Berenice soll für ihn herausfinden, was mit seinem Stallnachbarn Rennbrandt passiert ist.

Ich habe das Buch in einem Zug weggesuchtet und bin vollkommen begeistert. Viele Aspekte haben mir sehr gut gefallen: Das Buch hat eine sehr fantasievolle Story, der Plot ist aber stimmig aufgebaut. Die Gefühle (der Menschen und der Pferde) werden genau beobachtet und sprachlich umgesetzt. Erotische Zauberberg-Fanfiction gibt es on top.

Auch ihr Debütroman, „Die beste Depression der Welt“, hatte mich überzeugt. Darin schreibt Bockhorst über Depression, Schreibblockade und Trauma schreibt und gleichzeitig über Freundschaft und Aquaristik. Das neue Buch behandelt ebenfalls Verletzungen aus der Kindheit und Beziehungsprobleme, ist aber viel freier in der Story – eine starke Weiterentwicklung.

Die Entwicklung von Helene Bockhorst setzt sich auch in ihrem Comedy-Programm fort. Darin präsentierte sie „besondere“ Variete-Einlagen und trashige Songs („Gut zu Fischen“ und „Frauen gehören an den Pferd“) … sind übrigens ganz bemerkenswerte Ohrwürmer. Gesehen im Neuen Theater Höchst.

„Der Supergaul. Kein Pferderoman“ von Helene Bockhorst, Ullstein Bucherverlage, 2024


Buchcover Giulia Becker

Der Trend geht zum Zweitbuch: Wie mir das neue Buch von Giulia Becker gefallen hat, liest du hier.

Kommentare

Eine Antwort zu „Meine Winterlektüre: „Der Supergaul““

  1. […] Wenn du Lust hast, mein anderes Lieblingsbuch des Winters kennenzulernen, schau dir das hier an. […]

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