Es gibt so viel zu tun, aber was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Ich raffe mich auf und schreib meinen Beitrag zu #wmdedgt am 5. Juni 2025.
Ich habe bis jetzt noch hin- und herüberlegt, ob ich mir das noch gebe: Tagebuchbloggen und die jeden Monat am 5. neu gestellte Frage von Frau Brüllen beantworten. We know the drill. Foto von heute gibt‘ s nicht, es muss die erste Lavendelblüte von gestern herhalten.
Hundemüde bin ich. War ich auch heute früh. Zum ersten Mal in meinem Leben (das ist mein voller Ernst) habe ich heute die Schlummertaste (eigentlich den Schlummer-Button am IPad) betätig. Zwei Mal. Denn ich habe gestern am J.P. Morgan Firmenlauf in Frankfurt teilgenommen.
Wenn du das mit dem Firmenlauf nicht kennst: Erst im Regen warten. An anderer Stelle in einer großen Menschenmenge weiter warten, bei Regen. Dann ohne Lauftraining aber auch ohne Regen zusammen mit Work-Bestie und 60.000 anderen Läufer*innen in Firmen-T-Shirts 5,6 Kilometer durch die Stadt joggen. Danach gemeinsam Getränke trinken und viel, viel Essen. Es war spät.
Auf zweimal Snooze muss Kaffee folgen, aber die Siebträgermaschine war verstopft. Diese Hilflosigkeit, wenn man ohne Kaffee getrunken zu haben, den komplett verhakten Kaffeehebel wieder lösen muss. Immer, wenn es ganz besonders dringend gewesen wäre, erstmal Kaffee zu trinken. Immerhin habe ich dieses Mal nicht den Hammer dafür gebraucht.
Dann zwei Tassen Kaffee, zwei Ted-Talks, die Buddenbohm und Söhne verlinkt hat, ansehen und dann einen besonderen Blogartikel fertigstellen. Es sind auch noch einige Artikel über das Filmfestival letzte Woche in der Mache. Wie oben schon erwähnt, so viel zu tun …
Aber zurück zu dem, was ich heute gemacht habe. Heute war einer der Tage, an dem der U-Bahn mit S-Bahn Umstieg perfekt choreografiert war. Wie am Schnürchen. Wie eine Schlafwandlerin aus der einen Bahn raus, über den Bahnsteig in die andere Bahn rein.
Im Büro Dinge erledigt. Ich war vormittags so beschäftigt damit, eine Absage für ein Event zu formulieren, an dem ich richtig gerne teilgenommen hätte – ein Zukunftsthema und ein Kreis, zu dem ich bisher noch nie eingeladen war – dass ich ein anderes süßes Online-Meeting verpasst habe. Passiert. Mittags Kantinengespräche über alte Eltern und Rezepte, denn es gab Grünkernrisotto mit gegrilltem grünen Spargel. Mir wurde ein Milkyway ausgegeben.
Datenpflege, die ich dank meines Gesprächs mit Ilka jetzt als Aufgabe mehr wertschätzen kann, am frühen Nachmittag. Später dann als Backup die erste Riesen-Onlineveranstaltung einer der Lieblingskolleginnen unterstützt. Alles lief soweit glatt. Dann totale Müdigkeit und Zeit für den Heimweg. Zwischenstopp in der Drogerie, kurze Wartezeit auf dem Bahnsteig mit einer geschätzten Kollegin.
Das letzte Stück in der U-Bahn war bisschen bedrückend (auch wegen Müdigkeit), da mein Sitznachbar für meine Begriffe verstörende Videos am Handy schaute. Schnipsel, in denen Menschen unwürdig behandelt wurden. Wie Pleiten, Pech und Pannen nur in böswillig, also in noch böswilliger. Musste mich zwingen, nicht weiter hinzuschauen. Sah dann aber alle Leute in der Bahn mit Handy vor der Nase, alle gebannt. (Habe jetzt auch die beiden Beispiele aus dem Text gelöscht, weil ich sowas doch nicht hier lesbar machen möchte. Es waren keine Straftaten – ich kann ja noch nicht mal beurteilen, ob es echte Videos waren – aber es war nicht okay.).
Zuhause angekommen noch ein Telefonat und dann der Einfall, dass heute der Fünfte ist. Es spricht auf einmal so vieles dagegen, diesen Beitrag zu schreiben: Ich will die Couch nicht mehr verlassen. Ich hab kein Foto gemacht heute. Geistesblitz ist auch nicht in Sicht. Es geht schon wieder nur ums Essen. Da warten noch drei Filmbesprechungen. Die Wohnung sieht aus. Ich lese gerade gar kein Buch.
Bei mir wird heute sowieso nicht mehr viel getan. Essen machen, das übliche Abendtelefonat, vielleicht eine Folge Serie schauen, dann Schlafen.
Und natürlich meinen Beitrag bei Frau Brüllen verlinken, denn da sammelt das Internet nun mal #wmdedgt und wenn ich dort bin, werde ich wohl auch alle anderen Beiträge zum heutigen Tag lesen. Vielleicht sind noch ein paar J.P. Morgan-Läufer*innen dabei, who knows? Ich geh mal gucken.
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