Nippon Connection 2024, Deutschlandpremiere
Im Rahmen von Nippon Visions fand die Deutschlandpremiere von „PushPause“ statt. Der Film ist das Spielfilmdebüt von Ryoma KOSASA, der bei der Vorführung und der anschließenden Q&A-Runde anwesend war.
Der Titel des Films, „Push Pause“, bezieht sich auf die Zeit des Lockdowns in Japan während der Pandemie. Vieles ist zum Stillstand gekommen. Es gibt keine internationalen Gäste in Tokio und der Film spielt in dieser Zeit in einem kleinen Hostel namens „Koko“.
Die Euphorie der Olympischen Spiele und der Paralympics ist vorbei. Im Hostel wohnen nur eine Handvoll Gäste und Angestellte und das Geld wird knapp. Doch der Film widmet sich nicht diesen Problemen. Er nutzt hingegen den Stillstand des Lockdown und die Verlangsamung des Alltags, um nacheinander die Geschichte jedes Bewohners und zum Schluss sogar die des Hauses zu erzählen.
Onigiri in Tokio
In den ersten Episoden, werden die Geschichten der Gäste erzählt. Jede Episode beginnt mit dem ersten Reisbällchen (die Herberge wirbt mit Gratis-Onigiri), das verzehrt wird. Die Herbergsmutter Utako bietet immer wieder andere Onigiri-Variationen an. Danach begleiten wir jede der Figuren für eine Weile und lernen ihre Wünsche und Sorgen kennen: Beziehungsprobleme und Zukunftsängste und immer auch Hoffnung.
Später kommen auch die Geschichten der Gästebetreuerin Utako und des Hauses selbst hinzu. Die Stories werden einfühlsam und subtil aufgebaut, hin und wieder gibt es Berührungspunkte zwischen den Figuren, sie behalten aber alle ihr Geheimnis.
Der Film ist entspannt und vermittelt auf unterhaltsame Weise – trotz der aktuellen Probleme der Figuren – einen vorsichtigen Optimismus und eine gute Perspektive. Außerdem werden wunderschöne, einfache Mahlzeiten geteilt. Sehr sehenswert.
Film: PushPause von Ryoma KOSASA, 86 Minuten
Wie war der dritte Festivaltag? Hier lesen.
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