Nippon Connection 2024, Nippon Visions
Der Film HOYAMAN wurde im Rahmen der „Nippon Visions“ gezeigt und ist das Langfilmdebüt von Teraki SHOJI.
Zwei Brüder in einem Fischerdorf stecken in der Klemme: Ihr Boot ist nicht abbezahlt. Und noch ein paar Dinge sind merkwürdig. Die beiden ernähren sich ausschließlich von Fertigramen und das Haus, in dem sie leben, ist verwahrlos.
Die Geschichte geht in dem Moment los, in dem eine eine Frau mit blauen Haaren und einer Tüte voller Bargeld auf der Insel ankommt. Sie ist eine erfolgreiche Mangaka, die auf der Flucht zu sein scheint und sie nistet sich schließlich im Haus der Brüder ein. Sie isst jeden Tag Meeresfrüchte, für die die Insel so berühmt ist. Auch sie merkt schnell, dass mit den beiden etwas nicht stimmt.
Kleiner Exkurs: Durch den Film habe ich ein neues Tier kennen gelernt, nämlich die Seescheide(Ascidiacea). Auf der Insel Ajishima, auf der der Film spielt, sind diese „Red Hearts“ eine Delikatesse und sie wurden durch den Tsunami stark beschädigt.
Das Meer anbrüllen – „Hoyaman“
Nach einer Weile erfährt man, was die Brüder durch den Tsunami verloren haben. Sie sind in einer Übergangsphase und müssen sich entscheiden: Sollen sie ihr Elternhaus an die verschlossene Anime-Zeichnerin verkaufen und die Insel verlassen? Oder lässt sich vielleicht mit einem YouTube-Video über den Superhelden „Hoyaman“ genug Geld verdienen, um zu bleiben? Wie gestaltet sich die Zukunft der anderen ältlichen Inselbewohner und wie können die beiden Brüder mit ihrem Verlust weiterleben?
In „Hoyaman“ gibt es nicht nur einen Film im Film sondern es wird auch intensiv das Meer angebrüllt – einfach wild! Die Energie des Films ist stark und die Figuren sind sehr liebenswert und gut gespielt. Ein interessantes und überbordendes Langfilmdebüt. Definitiv empfehlenswert.
Film: HOYAMAN von Teraki SHOJI, 106 Minuten

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