90 Years Old – So What?

Ein Schnappschuss der Nippon Connection mit einer Hand, die zwei Kinokarten und zwei Stimmzettel für den Nippon Cinema Award in der Hand hält, alles ist in Festival-Pink gehalten.

Eröffnungsfilm der Nippon Connection 2025

Der Film von Tetsuo MAEDA wurde als Eröffnungsfilm und als Deutschlandpremiere gezeigt. Die Komödie beruht auf einer wahren Geschichte und schildert, wie es dazu kam, dass die Schriftstellerin Aiko Sato ihren Bestseller „90 Years Old – So What“ veröffentlichte.

Der Film spielt mit den Gegensätzen zwischen der gepflegten, aber gelangweilten Seniorin Aiko und dem Magazinredakteur Tachibana, der tief in der Midlife Crisis steckt. „90 Years Old – So What?“ lief im Rahmen der „Nippon Cinema“-Reihe, es gab daher ein Publikumsvoting am Ende.

Aiko lebt zusammen mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin in einem Haus, verbringt aber viel Zeit alleine. Sie wundert sich über die Albernheiten im Fernsehen und die vorsichtigen Ratschläge in der Zeitung. Ihr Blick auf die Gegenwart ist nüchtern. Hin und wieder wird sie von Verlagen umworben, nimmt die Präsentkörbe gern entgegen, erteilt aber allen eine Absage.

Tachibana befindet sich in einer Übergangszeit, die Personalabteilung hängt ihm im Nacken, weil sich eine Mitarbeiterin über ihn beschwert hat und ihm fällt auf, dass er der älteste Mitarbeiter im Team ist. Dass seine Frau und seine Tochter ihn stillschweigend verlassen haben, merkt er erst spät. Er konzentriert sich darauf, Aiko dazu zu überreden, eine Kolumne für das Magazin zu verfassen, was ihm nach einer Weile tatsächlich gelingt.

Gemeinsam erreichen Aiko und Tachibana Großes: Aiko schreibt einen Bestseller und Tachibana arbeitet an der Beziehung zu seiner Tochter.

Wie war der Film so?

Offenlegung: Ich bin während des Films leider immer wieder weggedöst. Das lag vor allem daran, dass mein Tag sehr lang war.

Für mich bestand der Film aus mehreren losen Episoden, die Tonalität des Films war sehr einheitlich und die Optik ziemlich glatt und beige. Aiko ist etwas verrückter, als es am Anfang den Eindruck macht, sie liebt Verkleidungen und kleine Streiche. Ihre Kolumnen werden als Rückblenden (die Bilder sind dann hellbeige) gezeigt.

Der Kontakt zwischen den Protagonisten reißt eine Weile ab, weil beide gesundheitliche Probleme haben. Doch die Freundschaft der beiden vertieft sich langsam. Das Ende ist etwas kitschig.

Eigentlich bietet die Story viel interessanten Stoff für eine Komödie. Außerdem geht es um Bücher und das Schreiben, was für mich ja immer gute Anknüpfungspunkte sind. Der Film war für mich aber mehr „so mittel“: Ganz süß und snackable ohne großes Drama.

Film: 90 Years Old – So What? von Tetsuo MAEDA, 99 Minuten.


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Kommentare

2 Antworten zu „90 Years Old – So What?“

  1. […] vor 19 Uhr begeben wir uns in den Kinosaal 1, in dem der Eröffnungsfilm „90 Years old – so what?“ gezeigt wird. Vor der Leinwand ist eine kleine Bühne aufgebaut mit einem Redepult für die […]

  2. […] „90 Years Old – So What?“ […]

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