Wie man coole Blogparaden findet? Über Umwege. Diesmal kam ich über die Aktion #sosollweb von Annette Schwindt auf das Blog von Herrn Tommi und dessen Blogparade #Blogfragen. Ich liebe es, Fragebögen auszufüllen und bin dabei!
Warum hast du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?
Dafür gibt es wohl zwei Gründe: Schreiben und Veröffentlichen. Schreiben ist meine bevorzugte Ausdrucksform. Habe ich etwas Neues gelernt, schreibe ich eine Anleitung oder einen Kurzbericht darüber. Wenn ich etwas erlebt habe, schreibe ich es auf, um es mit anderen zu teilen.
Wenn ich einen interessanten Gedanken habe, und dazu keine andere Quelle finde, schreibe ich den Text eben einfach selbst. Schreiben kann ich seriös (ich habe schonmal schriftlich mein Gehalt nachverhandelt) aber auch albern, und zwar so gut, dass ich sie im Online-Mitarbeitermagazin veröffentlichen konnte (Texte wie diesen hier oder diesen hier).
Das ist der zweite Grund, warum ich blogge: Das Mitarbeitermagazin wurde eingestellt und ich habe es so sehr vermisst, Texte zu veröffentlichen. Ich habe es also einmal erlebt, wie es ist, eine Plattform zu verlieren. Ein eigenes Blog um meine Texte zu veröffentlichen, ist für mich die beste Möglichkeit, um weiter zu schreiben. Heute weiß ich: Bloggen war die beste Entscheidung!
Welche Plattform nutzt du für deinen Blog und warum hast du dich dafür entschieden?
Ich blogge mit WordPress. Ich glaube, ich habe im Bildungsurlaub „Content für Social Media“ aufgeschnappt, dass mehr als ein Drittel (es sind sogar eher 40 Prozent) aller Webseiten auf WordPress basieren. Außerdem ist es Open Source und leicht zu bedienen. Dann hab ich den Einstiegskurs bei der vhs belegt.
Hast du schon auf anderen Plattformen gebloggt?
Online publiziert habe ich auch auf anderen Plattformen, vor allem im Intranet bei verschiedenen Arbeitgebern zum Beispiel mit Confluence und auch Office 365. Außerdem habe ich mich, bevor es mit dem Bloggen losging, auch auf Social Media rumgetrieben und bei Instagram als „Frau Nordend“ etwas aufgebaut und auch bei LinkedIn Artikel online gestellt. Beides gibt es noch und hat eine stabile Followerschaft, aber würden mir diese Plattformen weggenommen, wäre es nur halb so wild.
Wie schreibst du deine Blogposts? Nutzt du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion deines Blogs?
Meistens schreibe ich direkt im Editor. Wenn mir danach ist, gibt es eine Überarbeitungsrunde mit DeepL Write. Das hier ist ja eine One-Woman-Show und das Tool findet Tippfehler und Stilblüten viel schneller als ich es täte. Grundsätzlich finde ich: Better done than perfect.
Wann fühlst du dich am meisten inspiriert zu schreiben?
Kurze Antwort: In Annas Blognacht.
Lange Antwort: Viel Inspiration für das Schreiben kommt im Schreiben. Ein Text führt zum Nächsten. Es ist wirklich so, dass ich durch die Regelmäßigkeit immer wieder auf neue Themen und Gedanken komme. Faszinierend dabei ist, dass ich manchmal einen Titel habe („Assistenz Selfcare“), ohne zu wissen, was aus mir herraussprudelt.
Ich fühle mich im Schreibflow so, als würde ich mit meinen Gedanken ganz konzentriert eine Balance halten, oder auf etwas warten wie der Tiger vor dem Sprung. Nur kann ich nicht immer auf den Flow warten, der Flow kommt erst, wenn man mit dem Schreiben begonnen hat. Wann ich mich inspiriert zum Schreiben fühle? Während des Schreibens.
Veröffentlichst du deine Texte sofort oder lässt du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?
Mit dem Liegenlassen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht: Nach langen Überarbeitungsphasen sind die Texte oft sehr verkopft oder verstauben einfach als Entwurf. Veröffentlichen und dann noch einmal komplett überarbeiten funktioniert bei mir dagegen ganz gut.
Über welche Themen schreibst du generell?
Auf diesem Blog hat alles Platz, aber meistens passen die Texte in eine oder mehrere der Kategorien: Frankfurt erleben, smart Arbeiten und Kaffee und Medien. Diese Themen haben alle mit mir zu tun, denn ich lebe in Frankfurt, arbeite (mal mehr, mal weniger) smart als Assistenz und liebe Kaffee und Medien – hier vor allem Bücher, japanische Filme, Popkultur – und schreibe dann darüber.
Ein wiederkehrendes Thema ist Selbstwirksamkeit: Wie man sich etwas vornimmt und es dann umsetzt und dabei merkt, wie viel man erreichen kann, wenn man dranbleibt. Das andere Thema ist, den Perfektionismus zu besiegen und stattdessen lieber ins Handeln zu kommen.
Aber das klingt dann wieder zu perfekt, langweilig und anstrengend, daher gehören unbedingt auch Albernheit und Blödelei auf das Blog.
Für wen schreibst du?
Meine Herzens-Zielgruppe sind Assistenzen, Office-Manager, Sekretärinnen und wie man diese Berufsgruppe sonst so nennen mag. Ich mache vor allem in der Kategorie „smarter arbeiten“ den Content, den ich als Assistenz oft an anderer Stelle vermisse.
Die Klischees der Berufsgruppe sind stark (und oft frauenfeindlich, müssen wir uns nix vormachen) und die Vorbilder fragwürdig … Jeder will eine Donna als Assistenz, aber niemand möchte wirklich einen Harvey als Chef.
Ansonsten schreibe ich für mich und auch für alle anderen 🙂
Was ist dein Lieblingsbeitrag auf deinem Blog?
Ein bisschen mehr Beachtung hat aus meiner Sicht mein Artikel über das „Second Brain“ verdient. Sind wilde Fahrgeschäfte-Fotos dabei und auch die Sprachbilder sind megagut geworden.
Hast du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?
Noch nicht, ich blogge ja noch nicht so lange und bin im Moment sehr happy mit meinem Output und der Resonanz, die ich auf meine Texte bekomme.
Wenn ich den Blog einfach so liegen lassen würde, weiß ich nicht, ob das dann so laufen würde, wie mit meinen Büropflanzen: Da ist seitdem ich oft zuhause arbeite einiges nicht mehr im Gleichgewicht und die angetrockneten Spitzen der Aloe zu sehen, macht wenig Freude.
Was empfiehlst du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?
Lass dich nicht verunsichern, nur weil die eine Bekannte, der erzählst, dass du über ein eigenes Blog nachdenkst zu dir sagt „Bloggen? Och neee, jetzt nicht du auch noch!“. Diese Person mag Blogs wahrscheinlich generell nicht und hätte da einfach mal die Klappe halten können. Es ist völliger Quatsch, deswegen noch über ein Jahr zu warten, bis du dann doch mit WordPress anfängst.
Und sonst? Du solltest anderen erzählen, dass du bloggst, denn du willst ja, dass deine Sachen gefunden und gelesen werden. Außerdem empfehle ich, sich eine To-Want-Liste für das Quartal zu schreiben. Das ist einfach und effektiv.
Noch was? Gib am Anfang nicht zu viel Geld für Kurse oder geschlossene Communities aus, du willst doch dein eigenes Ding machen und nicht das, was alle machen.
Hast du Zukunftspläne für deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?
Ich bin gerade erst auf ein Block-Theme umgestiegen und sollte mittelfristig vielleicht den Hoster wechseln, eilt aber nicht.
Inhaltlich habe ich etwas Neues vor: Eine Interviewreihe mit Assistenzen veröffentlichen. Muss nur noch ein bisschen prokrastinieren.
Wenn du mehr von diesen Fragebögen lesen möchtest, dann gehe zu Herrn Tommi, da werden alle verlinkt!
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