Sommerlektüre: Bloggen für Einsteiger

An der Decke hängen lebendige Pflanzen: Das sorgt für gutes Raumklima und dämpft Geräusche.

Yvonne Kraus hat im Rheinwerk Verlag ein Buch veröffentlicht, das einen breiten Überblick gibt von der ersten Idee bis zum eigenen Blog. Nicht nur für Einsteiger gut zu lesen.

Für mich ist der Rheinwerk Verlag wirklich ein Garant für gut gemachte Sachbücher mit hohem Nutzwert und relevanten Inhalten zu Texten, Fotografie, KI und Social Media. Daher landete auch dieser Titel in meinem Leihstapel in der Stadtbücherei.

„Bloggen für Einsteiger“ ist bereits 2021 erschienen, die neuesten Entwicklungen rund um KI sind daher nicht abgedeckt. Auch einige (wenige) Anleitungen für Social Media entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand. Doch im Großen und Ganzen bietet das Buch einen sehr guten Überblick und interessante Impulse, nicht nur für Blog-Einsteiger. Am Ende des Buchs gibt es ein Stichwort-Glossar, dass es zum praktischen Nachschlagewerk macht.

Die Autorin Yvonne Kraus ist Buchcoach und berichtet in „Bloggen für Einsteiger“, dass sie schon ganz unterschiedliche Blogs gestartet und teilweise auch wieder eingestellt hat. Ihr Ziel mit dem Buch: Den Einstieg erleichtern und die Anfangsphase des Bloggens so stressfrei wie möglich gestalten.

Dafür bietet das Buch viele gute Tipps und Erfahrungswerte, wie ein Blogprojekt gelingen kann.


In Ruhe lesen oder schnell das Blog einrichten? Beides!

Das Buch ist mit 363 Seiten ein ordentliches Format, die Struktur ist klar und chronologisch. Es beginnt mit Vorüberlegungen und Argumenten für ein eigenes Blog, geht dann weiter zum Konzept, erklärt danach die wichtigsten technischen Handgriffe und Design-Basics.

Ein pragmatisches Kapitel über rechtliche Fragen und Schreibtipps folgen. Danach geht es darum, die Zahlen auszuwerten, für das Blog zu werben, Community aufzubauen und schließlich Produkte zu entwickeln, die über das Blog vermarktet werden können.

Für diejenigen, die schneller durch das Buch navigieren möchten, hat Yvonne Ritter gleich am Anfang eine „Fast Lane“ mit den wichtigsten Abschnitten zusammengestellt – eine sympathische Idee und ein kluger Service.


„Bloggen für Einsteiger“ ist 2021 bei Rheinwerk Computing erschienen und führt Neulinge von der erste Idee bis zum Aufbau eines selbstgehosteten Blogs mit WordPress.


Das Blogger-Mindset verstanden

Sehr ansprechend ist, dass Yvonne Kraus zeigt, dass sie weiß, wie Blogger ticken: Sie beschreibt genau, wie aus einem „kleinen“ Hobby schnell ein großes Projekt erwächst und welche Fertigkeiten und Techniken sich Blogger ganz nebenbei aneignen. Man fühlt sich von ihr gesehen und verstanden.

Wenn du dich fürs Bloggen als Hobby entschieden hast (oder über dein Hobby bloggen willst), wird das einiges bei dir verändern und auslösen. Du zeigst dich der Welt, du kommst mit anderen Menschen in Kontakt, du schreibst sehr viele Texte – und Texte zu schreiben ändert immer etwas in uns. (Seite 20)

Das Ziel des Buchs besteht darin, Einsteigern das Aufbauen eines Blogs – selbst gehostet mit WordPress – so leicht wie möglich zu machen, indem die technischen und rechtlichen Hürden schnell und sauber überwunden werden können.

Außerdem zielen viele der Tipps aus dem Buch auf die Monetarisierung des Blogs ab. Langzeit-Ziel: Solo-Selbständigkeit.


Eng gesteckte Orientierungs-Pfeiler

Es gibt immer wieder allgemeine Tipps zum Bloggen, die durch das Internet wandern, zum Beispiel über die ideale Länge eines Blogbeitrags. Das Versprechen dahinter ist immer, dass man schneller und besser Reichweite und Sichtbarkeit bekommt, wenn man sie befolgt.

Yvonne Kraus beschreibt viele dieser Regeln. Sie geht zum Beispiel davon aus, dass ein Blog mit einem eng gesteckten Nischenthema von Vorteil ist. Ihre Empfehlung ist, dass Artikel mindestens 1000 Wörter haben sollten und dass man wöchentlich zu einem festen Zeitpunkt veröffentlicht. Dass man eine Veröffentlichungsplan braucht und regelmäßig Artikelideen vorbereitet. Dass zum Bloggen auch Werben über Socialmedia und ein eigener Newsletter gehören …

All diese Tipps bieten Orientierung, jedoch finde ich, dass sie die Lesenden ziemlich einengen. Gerade am Anfang gibt es doch Verunsicherung: Wenn ich das nicht jede Woche veröffentliche, soll ich dann überhaupt anfangen? Wenn ich mich nicht auf eine Nische festlegen kann, muss ich für jedes Thema ein eigenes Blog bauen? Wie soll ich so viel veröffentlichen und auch noch einen Newsletter stemmen?

Zwar wird immer wieder auch darauf eingegangen, dass es okay ist, eine kleine Hobby-Blog-Oase zu haben, mir fehlt hier (wahrscheinlich, wei ich Oasen-Bloggerin bin) aber doch die Wertschätzung des positiven Beitrags für die Blogosphäre, den sie leisten. Fokus liegt auf Monetarisierung.


Fazit – Einmal lesen reicht nicht

Der Grund, weshalb ich dieses Buch vorstelle ist, dass ich darin viele sehr gute Tipps finde, die nur aus der Praxis kommen können. Ich habe viele Impulse zum Weiterdenken erhalten und werde mich wohl an eine Jahresplanung für 2026 setzen.

Zu den kleinen Schätzen des Buchs gehört für mich, dass Tipps für schnelleres Schreiben für den Blog gegeben werden. Auch Zielsetzung und Jahresplanung für das Blog sind tolle Anregungen, die sich leicht umsetzen lassen. Die Tipps zu Social Media sind leider schon etwas angestaubt. Gleichzeitig ist das Buch frei von Abkürzungs-Vorschlägen durch Chat-GPT, das gefällt mir. Auch Details wie die Vorstellung von Newslettern, die Online-Recht gut verständlich vermitteln, sind viel wert.

Niemand wird direkt alle Informationen aus „Bloggen für Einsteiger“ aufnehmen, geschweige denn anwenden können. Es ist daher gut, ein Expemplar zur Hand zu haben, um immer mal wieder neue Bereiche des Bloggens kennen zu lernen.


Kommentare

2 Antworten zu „Sommerlektüre: Bloggen für Einsteiger“

  1. Das Buch hört sich für mich interessant an. Leider hast du den Preis nicht genannt. Ich habe mit den Büchern aus dem Rheinwerk-Verlag ebenfalls gute Erfahrungen gemacht.

    Ich bin ja ein Freund von Themenblogs. Auch wenn ich jetzt zusätzlich noch ein Mischblog habe. Ich finde, man sollte mit einem Blog klein anfangen. Das müssen nicht immer gleich 1000-Wort-Artikel sein und einen Newsletter braucht ein Neueinsteiger auch noch nicht.

    1. Astrid Schewe

      Danke für den Hinweis, das Buch kostet 29,90 Euro. Ich hatte es einfach in der Stadtbibliothek ausgeliehen 📚

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