Eigentlich habe ich das Gefühl, dass mir gute Ideen für Blogartikel einfach zufliegen. Sie kommen aus dem Nichts. Genial. Aber stimmt das wirklich? Nicht ganz … ich habe wahrscheinlich nur vergessen, was alles vor der Idee passiert ist.
Auch die Idee für diesen Text, den du gerade liest, war einfach da: Ich schreibe über den Themenfindungs-Prozess. Doch davor ist eine ganze Menge passiert.
Wenn ich einen Stein in einen Teich fallen lasse entstehen die feinen Ringe im Wasser, kleine Wellen, die sich immer weiter ausbreiten. Den Stein kann man schon lange nicht mehr sehen, aber die Bewegung des Wassers hält lange nach.
Read, write and repeat
Im Urlaub habe ich Bücher über das Schreiben und Bloggen gelesen, darüber nachgedacht und danach darüber geschrieben. Auch im Beruf ging es in den letzten Wochen um Sichtbarkeit und darum, Ideen für Artikel zu finden. Beim letzten #wmdedgt habe ich deswegen intensiv über ein selbstgebasteltes „Content-Rad“ nachgedacht und alles dazu aufgeschrieben.
In Dialog treten
Die Bastelideen haben wiederum zu Kommentaren geführt: Angela findet im Angesicht von der ganzen KI-Grütze die Idee, etwas zu basteln, erfrischend und Anne schreibt, dass haptisches Erleben die Kreativität fördert. Offenlegung: Ich habe noch gar nicht zu Stift und Schere gegriffen. Allein die Idee von bunten Pappscheiben, Klebestift und Filzer kurbelt die Kreativität schon an.
Einer vagen Erinnerung nachgehen …
Das mit dem Contentrad hatte ich im Hinterkopf – aber woher nur? Ich habe in ganz alte Blognotizen geschaut, die ich während eines Kurses bei Katja Evertz vor drei Jahren gemacht hatte. Da haben wir über den Story Circle 2.0 gesprochen. Hier meine Notizen dazu:
Beim Story-Circle steht die Leitidee für den Blog in der Mitte. Darum herum bilden sich weitere Kreise: Stories, Protagonisten, Formate, Kanäle und Kontakt.
Für das Blog-Beispiel „Bonsai für Einsteiger*innen“ identifizieren wir zuerst Inhalte (Stories), Protagonist*innen und Formate, die wir dann mit „Story-Fäden“ miteinander verbinden. So entstehen unterschiedliche Ideen für Content: Mache ich das Pflege-Tutorial als Infografik oder als Checkliste? Wie verändert sich der Text wenn ich aus Einsteiger, Gärtner oder Bonsai-Perspektive darüber schreibe?
So entstehen schnell sehr viele Themen-Ideen für die Redaktionsplanung. Im nächsten Schritt kann man sich den CTA und die passenden Kanäle dazu suchen.
Das hatten wir übrigens in Kleingruppen auch für dieses Blog gemacht – keine der Ideen habe ich umgesetzt, aber die Strategie ist dennoch wertvoll.
… und Inspiration finden
Dann war da dieser Gastbeitrag von Maren Martschenko für den „In deinen Worten“-Newsletter. Wie man vier verschiedene Newsletter schreibt. Sie hat das Wort „Contentrad“ verwendet, das bei mir hängengeblieben ist. Ihr Rad ist es ein Miro-Board. In dessen Mitte steht Marens Jahresmotto, darum herum bilden sich Ringe aus verschiedenen Leitthemen und Känälen. Alles ist in vier Zyklen unterteilt (ich nehme an, das Rad ist in vier Tortenstücke aufgeteilt):
- Sichtbarkeit & Vernetzung (Frühjahr)
- Produktivität & Wachstum (Sommer)
- Vertrieb & Marketing (Herbst)
- Klarheit & Strategie (Winter)
So kann Maren ganz kleinteilig und mit viel Vorlauf die Themen für ihre verschiedenen Newsletterformate festlegen.
Auf der Suche nach dem Story-Modell aus Katjas Kurs war ich auf ihrem Blog und habe noch mehr gefunden. Den Hinweis auf einen Text von Lucy Sante über das Schreiben. Aber ich denke auch an die grundlegenden Brainstorming-Techniken, die man anwenden kann, um an Ideen zu kommen, wie Anna Koschinski sie zusammengefasst hat. Annas Top-Tipp hat mir schon sehr oft geholfen: Finde deine Safety-Themen und schreibe darüber.
Ideen, die im Hinterkopf herumschwirren
Das ist alles noch nicht fertig, ich werde wieder mehr lesen, ich werde endlich ein Contentrad basteln oder wenigstens skizzieren. Ich werde tanzen oder den Abwasch machen oder träumen und die Idee ist plötzlich da.
All diese Schritte liegen vor der Idee zum Text. Danach spuckt mein Kopf irgendwann die Idee für den Blogbeitrag aus. Viele kleine Impulse, meinetwegen verschaltete Synapsen, Ansätze und kurze Gedanken, die dann irgendwann die Idee auslösen.
Dann schreibe ich und dann kommt vielleicht die nächste Idee, dann etwas ganz anderes und dann doch wieder ein ähnlich gelagertes Thema. Es funktioniert. Fast von allein.
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