Leben in der Handtasche von Mary Poppins

Punkte gehen immer: So könnte das Traumzuhause aussehen.

Wie würde ich wohnen, wenn alles möglich wäre? Urlaubszeit ist auch die Zeit zum Träumen und Irina von „Dein Leinen“ hat zur Traumzuhause-Blogparade aufgerufen. Meine jetzige Wohnung ist fast ideal für mich, aber schon auch etwas klein. Deshalb begebe ich mich in Gedanken auf die Reise in meine Traumwohnung.

Eine sehr große Luftpumpe. Das wäre die Lösung. Eine Luftpumpe, mit der ich alle Räume meiner Wohnung um ein paar Quadratmeter aufblasen könnte, das würde mir schon reichen. Oder eine Wohnung wie die Handtasche von Mary Poppins: Innen viel größer als von außen sichtbar. Wenn ich so leben könnte, wie in meinen Tagträumen, ohne Grenzen, ohne Verpflichtungen, wie würde das wohl aussehen? Ich hätte da Ideen …

Laubenganghaus mit Kräuterspirale

… Nähern wir uns meinem Traumzuhause von außen. Ich wohne mitten in einer sehr grünen Stadt. Daran möchte ich nichts ändern.

Wohnen im Laubenganghaus wäre perfekt. Das sind die Gebäude, bei denen man alle Wohnungen über einen langezogenen Balkon (Laubengang) erreicht. Diese Wohnungen sind immer hell, durch die Eingangstür kommt man direkt ins Freie und Platz für einen Fensterbank-Kräutergarten gibt es auch. Was noch gut wäre? Eine Fahrradgarage. Und ein Innenhof mit kleiner Gartenanlage, wie die Gemeindebauten der 20er Jahre. Da wäre dann Platz für meine Kräuterspirale, Lavendel, Jasmin, Berberitzen und einen Feigenbaum, die Hollywoodschaukel, eine Zinkwanne mit Seerosen, eine kleine Outdoorküche …

Die perfekte Wohnküche

… Wer mein Traumzuhause betritt, steht zunächst in einem aufgeräumten Eingangsbereich: Ein großer Spiegel, eine Hakenleiste – leer und nur für Gäste. Mein Fahrradhelm und meine Jacken, Mäntel, Handtaschen, Mützen, Schals und Schuhe („Ich gebe keine Party, das sind alles meine Schuhe“) sind ordentlich und luftig in einem deckenhohen Wandschrank mit Schiebetüren verstaut. Ich liebe Schiebetüren.

Ein paar Schritte und man steht in der offenen Wohnküche. Hängeschränke mit Milchglasfronten, Unterschränke in weiß, nein oliv, nein orange, nein rosé … Geschirrspüler, Kühlschrank und Griffe in Edelstahloptik. Der Esstisch und meine Stühle-Sammlung haben viel Raum. In direkter Reichweite: eine Station für Kaffee und den Wassersprudler. Alles hat seinen Platz. Es gibt eine Vitrine für meine wuchernde Vasen-Sammlung und die Martini-Bar. Wahrscheinlich von Neufundland oder Einzigware.

Vom Esstisch aus sieht man in den Wohnbereich mit meinem blauen Sofa und ein paar hübschen Cocktailsesseln auf einem flachgewebten, bunten Teppich, der auf dem alten Dielenboden liegt. Natürlich hat der Wohnbereich auch ein großes Fenster zum begrünten Innenhof. Oder ist das Wohnzimmer sogar ein Wintergarten?

Ein Traumhäuschen im Frankfurter Anlagenring

Kleines Bad mit Badewanne, Outdoor-Dusche und Schwimmteich

Hotelbäder faszinieren mich: Auf kleinstem Raum bieten sie genug Platz für alles, was man braucht, und einfach zu reinigen sind sie auch noch. Für meine kleine Traumwohnung müsste das Bad aber eine Dusche und eine Badewanne haben, damit man japanisch baden kann. WC separat. Auch gut wäre eine (nicht einsehbare) Outdoor-Dusche für die ultimative Erfrischung und ein Schwimmteich, denn ein Pool wäre dann doch übertrieben.

Die Handtücher sind alle weiß, aber die Haptik ist ganz unterschiedlich: Hamamtuch mit Fransen, Wafellpiquet, Baumwollfrottee oder Leinen. Alle Handtücher haben eine Aufhängeschlaufe in der Mitte der Längsseite. Selbstverständlich hat das Bad Tageslicht, es gibt keine Dekoelemente, nur eine kräftige Topfpflanze. Alle Utensilien finden in einem flachen Spiegelschrank Platz und es duftet nach Zitrusfrüchten …

Bücher, Bücher, Bücher

Man kann nicht alles haben und wer will schon eine perfekt-perfekte Wohnung? Also stelle ich mir vor, die Wohnung hätte ein halbes Zimmer. Einen Raum, der zu klein ist für ein Schlafzimmer und zu ungünstig gelegen für ein Esszimmer. Ein Zimmer, das zu schade ist für eine Abstellkammer oder einen begehbaren Kleiderschrank. Dieses Räumchen wäre dann die Mini-Bibliothek: Es passen Regale rein, das ein oder andere müsste aber maßgefertigt werden, damit keine Lücken entstehen. Richtig viele Bücher, ein kleiner, verspielter Teppich, ein großformatiges Poster und eine extravagante Deckenleuchte geben dem Raum Charakter …

Wasserhäuschen mit Vintagemöbeln und frisch bestückten Blumenvasen.

Ein komfortables Schlafzimmer

… Auch im Schlafzimmer spielt das Licht die Hauptrolle. Es hat große Fenster, die mit einfachen, geradlinigen Jalousien und hellen, schweren, bodenlangen Vorhängen ausgestattet sind. Vielleicht gibt es auch eine Tür raus auf den Balkon, dann mit Holzjalousien, um im Sommer die Hitze draußen zu halten.

Außer einem Bett steht im Schlafzimmer noch mein großer Schiebetürenschrank und eine Kleiderstange. Vor dem Bett der klassische, schwarz-weiß gestreifte Teppich, sonst nur freie Fläche. Am Bett funktionale Leselampen und Nachttische zu beiden Seiten.

Genug geträumt!

Freiraum, Farbe, Funktionalität. So stelle ich mir ideales Wohnen vor. Das lässt sich vielleicht sogar auf 32 Quadratmetern verwirklichen, erfordert aber viel Disziplin und ständiges Aussortieren, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Verzicht bedeutet es auch. Auf Equipment für seltene Hobbies (Buttonmaschine, Kontaktgrill, Stand-Up-Paddling-Board). Auf Sammlungen. Auf Doppeltes. Und manchmal auch auf Wachstum (von großen, großen Zimmerpflanzen zum Beispiel).


Dies ist mein Beitrag zur Blogparade von Dein Leinen. Mit einem herzlichen Dankeschön an Irina für die Frage und an Judith für ihren Aufruf zum Blogparaden-Sommer.

3 Kommentare

  1. Liebe Astrid,

    was für ein schönes Traumzuhause, du dir erschaffen hast! Ich kann es mir soo gut vorstellen!
    Bei deinem Dreiklang aus Freiraum, Farbe und Funktionalität bin ich, wenn auch in etwas anderer Ausgestaltung, sofort dabei!

    Ich wünsche dir, dass du einige deiner Wohnträume bei dir zu Hause umsetzen kannst und danke dir herzlich, dass du bei meiner Blogparade mitgeschrieben hast.

    Liebste Grüße
    Irina

    1. Danke für den Aufruf zur Blogparade, liebe Irina. Du hast Recht, durch Tagträumen gewinnt man einen besseren Blick für die eigenen Bedürfnisse. Sonnige Grüße, Astrid.

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