Der Herbst ist da und hat Schmuddelwetter mitgebracht. Im Jahr 2020 gönne ich Funktionsjacke und Gummistiefeln eine Pause und verlege meine Aktivitäten nach Drinnen – alleine. Aber muss ich in den eigenen vier Wänden auf Frankfurt-Flair verzichten? Keineswegs!
Frankfurter Küche
Im Grüneburgpark prasseln die Kastanien von den Bäumen, die Blätter färben sich goldgelb und rotorange und vom matschig gewordenen Parkboden steigt feuchte Herbstkälte auf. Aber ich ziehe mich lieber in meine kuschlige Küche zurück und experimentiere.
Auf dem Speiseplan steht hessische Fusion-Küche: Grüne Soße Quiche, Chorizo in Apfelwein und Handkäs-Carpaccio. Danach backen wir noch fix klassische Frankfurter Bethmännchen zum Nachmittagskaffee.
Virtuelles Museumsufer
Die Platanenallee am Museumsufer bietet nur wenig Schutz vor dem Herbstregen. In den Pfützen spiegeln sich trübe, graue Wolken und der Main fließt gelangweilt vorüber.
Mir steht an solchen Tagen der Sinn nach leuchtenden Farben, dir vielleicht auch? Zum Glück muss ich dafür keinen Fuß aus der gemütlichen Wohnung setzen, denn ich spaziere durch das Städel-Museum digital und erlebe so die Farbpracht von 700 Jahren Kunstgeschichte.
Und wo wir schonmal am virtuellen Schaumainkai sind, machen wir gleich einen Abstecher ins digitale Museum für Kommunikation. Auf dessen Homepage schmökern wir in der Sammlung alter Briefe und lernen mit etwas Muße vom Sofa aus Programmieren.
Sport uff Frankfurterisch
Den Eichhörnchen im Anlagenring macht das schnöde Erkältungswetter nichts aus. Verrückt vor Sammelwut absolvieren sie einen waghalsigen Stunt nach dem anderen. Inspiriert von diesen flinken und freundlichen kleinen Frankfurtern will auch ich mich bewegen. Aber nicht mit irgendeinem Online-Sportangebot und auch nicht im klammen, dunklen Anlagenring, sondern im virtuellen Gym der TG Bornheim.
Buchmesse auf dem Sofa
Es wird also Zeit für eine andere Art Bücher-Herbst, Zeit für Lyrik. Wenn die dunklere Jahreszeit mich melancholisch stimmt, lese ich den Band Es geht um Poesie. Schönste Texte der deutschen Romantik. Ich flaniere im Geiste durch die Stadt mit Frankfurt zum Verweilen: Mit Geschichten die Stadt entdecken. Und alle, die zwar mit Sonetten auf Kriegsfuß stehen, sich aber auf die Suche nach der Leichtigkeit im Reim begeben möchten, lesen Gesammelte Gedichte von Robert Gernhardt 1954 – 2006.