Frankfurt für Besserbummler

Foto Frankfurter Zeil, Hauptwache mit Schild "Was fühle ich hier?"
Vorfreude, Weihnachtslaune oder Torschlusspanik?

Als ich meine To-Want-Liste für das vierte Quartal veröffentlicht habe, ist mir klar geworden, dass die Feiertage vor der Tür stehen … oder sagen wir, Weihnachten hat uns ne launige Sprachnachricht geschickt, dass es jetzt in der Bahn zu uns sitzt, Last Christmas hört und Lebkuchen knabbert. Hier meine Tipps für einen Besserbummler-Shoppingnachmittag in Frankfurt.

Wir sind also in Frankfurt und wollen möglichst alle Besorgungen an einem Nachmittag erledigen: Wir starten an der Hauptwache, aber wir gehen nicht auf die Zeil. Stattdessen zeige ich euch ein paar Geheimtipps für besseres Bummeln, einfacheres Einkaufen und schöneres Shoppen.

Blick auf die Skyline, im Vordergrund ein "grünes Zimmer"
Bereit für einen Besserbummel?

Besser gebraucht

Second-Hand-Shopping schont Resourcen und Budget. Wenn dann noch ein Teil der Erlöse für den guten Zweck sind, ist es wohl einfach Besserbummeln.

Liebt ihr Bücher? Dann empfehle ich euch den Oxfam Buchshop in der Töngesgasse 35. Bei mir läuft es immer gleich: Ich gehe hin, um Bücher abzugeben (ja, sie nehmen Bücherspenden), schau mich „nur kurz um“ und nehme wieder neue Bücher mit. Die Auswahl ist super, der Laden ist übersichtlich und der Preis stimmt.

Bunter Bauernschrank mit Bembeln
Einzigware bietet Gebrauchtes und liebevoll Upgecyceltes.

Ihr seid auf der Suche nach einem einzigartigen Geschenk? Dann seid ihr richtig im Einzigware Popup-Store in der Buchgasse 3 (10 Minuten Fußweg von der Hauptwache aus). Dort findet ihr liebevoll hergerichtete alte Möbel, Geschirr (altes Silberbesteck für die Weihnachtsparty!), Modeschmuck und kreative Upcycling-Ware wie Kissen, Taschen und Dekorationen aller Art.


Besser spezialisiert

Wenn eure Lieben Hobbies haben und ihr ihnen dafür etwas schenken möchtet, seid ihr auf der Töngesgasse richtig. Viele der Geschäfte sind langjährige Traditionshäuser, zum Beispiel Samen Andreas für alles, was das Gärtnerherz begehrt. Diese Läden beraten außerdem ganz fantastisch.

Schaufenster Samen Andreas auf der Töngesgasse
Im Moment hinter einem Gerüst versteckt: Samen Andreas

Direkt nebendran: Das Bürstenhaus. Das Motto „stilvoll gepflegt“ fasst das Sortiment perfekt zusammen. Hier werden Spezialbürsten für jeden Bedarf verkauft – sei es die perfekte Badebürste für den Wellnessfreund oder eine Bürste zur Zwischenraumreinigung von Heizkörpern für Ordnungsliebhaberinnen. Wenn wir noch kurz die Straße überqueren, können wir bei Itaba reinschauen und uns über perfekt desingte japanische Tisch- und Wohnkultur freuen.

Diese Ecke ist auch der richtige Ort, wenn ihr Geschenke selber machen möchtet – zum Beispiel etwas selbst nähen oder stricken etwas verschönern oder reparieren.


Besser entspannt

Shoppingtage gehen ins Geld, was Stress bedeuten kann. Hinzu kommt, dass die Feiertage nicht immer nur Vorfreude bedeuten. Wer also eine Pause vom Konsum braucht, findet selbst in der Umgebung der wuseligen Zeil ruhige Orte. Da wäre zum Beispiel das Liebfrauenkloster. Der Innenhof ist frei zugänglich und ein Ort der Stille. Es ist auch eine Anlaufstelle für Obdachlose und eine spiritulle Begegnungstätte.

Vor dem Kapuzinerkloster (im Schweigehof: keine Fotos, kein Essen, kein Gequatsche).

Ebenfalls ein Ort ohne Konsumzwang: Die Frankfurter Zentralbibliothek. Dort kann man Lesen, Puzzeln, Stricken und auch Kaffeetrinken. Es gibt eine Durchreiche zum benachbarten Café Libretto, bei meiner letzten Bestellung gab es einen gratis Müsliriegel dazu.

Ihr könnt besser mit Kultur entspannen? Dann besucht das neu eröffnete Crespo-Haus in der Weißfrauenstraße 1-3 (vorher Öffnungszeiten checken!). Die Ausstellung bringt uns wieder in die Gegenwart und lässt uns durch die offene Architektur optimistisch in die Zukunft blicken.

Das Crespo Haus gehört der Stadt Frankfurt und beherbergt nun die Stiftung.
Das Crespo-Haus am Eröffnungstag im Oktober 2024

Besser satt

Über das wunderbare Shoppingerlebnis im Tee- und Gewürzhaus Schnorr hatte ich hier bereits geschrieben, aber ich wiederhole mich gern. Ein superschönes Geschäft und perfekter Service mit vielen kleinen Kostproben.

Grafitti auf der Rückseite der Frankfurter Kleinmarkthalle
Die Rückseite der Kleinmarkthalle.

Ein weiterer Genussort in der Nähe der Zeil ist die Frankfurter Kleinmarkthalle – dort gibt es einfach alles: Marktstände und Gastronomie, allerding ist sie unter der Woche nur bis 18 Uhr geöffnet und Samstags bis 16 Uhr.

Ein letzter Geheimtipp für bessser Bummeln ohne Kohldampf ist dieser unscheinbare Würstelstand zwischen Zeil und Freßgass. Hier gibt es Bratwurst, Schwenkgrill und Crepes, die nicht nur lecker sind, sondern jede Woche zugunsten einer anderen Wohltätigkeitsorganisation verkauft werden. Der beste Abschluss für einen anstrengenden Shoppingtag.

Charity Wurststand an der Freßgass
Die Verkaufserlöse dieser „Besserbude“ sind für einen guten Zweck.

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