#BloggerCamp 2025: Mit Notiz-Struktur das Blog zeitlos machen

Session „Beyond the Timeline“ mit Nils Müller alias Weltenkreuzer. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie kann Wissen auf Blogs vernetzt werden? Oder: gibt es Alternativen zum chronologischen Aufbau von Blogs?

Am Morgen bei der Sessionplanung des Barcamps hatte es noch so ausgesehen, als sei Nils gar nicht am Start, doch zum Glück fand die Session dann doch statt und war für mich wirklich spannend. Nils kommt aus dem Wissensmanagement, daher hat seine Session einen fast philosophischen Anstrich.

Bei diesem Session-Titel hatte ich erwartet, dass ein Vergleich zwischen Blogs und Social Media gezogen wird. Die Blogosphäre liebt es, dass Blogbeiträge langfristig auffindbar und wirksam sind im Vergleich zu Social Media Postings. Blogs lassen ein ganz eigenes Tempo zu und müssen sich keinem Algorithmus unterwerfen. Jedoch ging es Nils in der Session um ein etwas anders gelagertes Thema, nämlich alternative Strukturen für Blogs. Er hat uns drei Blogs vorgestellt, die sich vom chronologischen Aufbau lösen:

Wie kann man die Zeitlichkeit im Blog überwinden?

Nils hat uns danach nach unseren Eindrücken von diesen Beispielen gefragt. Ich gebe hier stichwortartig die Diskussion wieder, weiß aber nicht mehr genau, wer daran beteiligt war.

  • Die Notes-Struktur, bei der die Beiträge / Einträge / Notizen nur durch Querverweise und Schlagworte verbunden sind, ist bestimmt die unabhängigste Form, aber gleichzeitig am schwersten zu verstehen.
  • Die Working Library hingegen kann sich gut aus der zeitlichen Struktur lösen, weil die Beiträge fest an Büchern angedockt sich, was für die Orientierung ein guter Ankerpunkt ist.
  • The Garden verbindet Zeit und organisches Wachstum (das ganz bezaubernd visuell umgesetzt wird). Dieser Aufbau passt schön zu den Inhalten des Blogs, die immer weiter wachsen und ergänzt werden.

Nachdem wir mit Nils zusammen die Kohärenz von Form und Inhalt betrachtet haben, stellt Edda von Töfte Texte die Frage nach der Vernetzung mit den Lesenden: Würde sich hier eine Unterscheidung zwischen Blog und Magazin anbieten für mehr Klarheit (die Frage nimmt sie wieder zurück)? Welche Anliegen haben diese Blogs? Wie werden sie mit diesen ungewöhnlichen Strukturen von anderen gefunden?

Droid Boy Thomas schaut pragmatischer auf das Thema und erklärt, dass für ihn Blockthemes (also Themes, die einen freieren Aufbau von Blogseiten ermöglichen mit Störern, angepinnten Artikeln usw.) die Antwort sind, um sich von der strengen Chronologie des Blogs zu lösen und die Inhalte in neuen Zusammenhänge zu bringen.

Exkurs persönliches Wissensmanagement mit Obsidian

Das Experiment von Andy Matuschak öffnet sein persönliches Wissensmanagement für die Öffentlichkeit. So etwas hat Nils auch schonmal probiert, aber sich dann wieder auf eine chronologische Ansicht seines Blogs rückbesonnen.

Seinen digitalen Zettelkasten führt Nils mit Obsidian und gewährt (nachdem ich ihn gebeten habe) der Gruppe Einblick in seine Notizen und sein persönliches Notationssystem.

Für mich war wirklich interessant zu sehen, dass Nils’ System auch richtig kurze Notizen erlaubt und natürlich, dass er es über Jahre geführt hat, während diese Anläufe bei mir direkt im Sande verlaufen.


Sehr guter Austausch und viele tolle Beispiele. Es folgt eine schnelle Mittagspause, in der ich mich auf meine Zugfahrt am Nachmittag vorbereite.

Nach der Pause ging es weiter mit der Session „Was ist unser realistischer Anspruch?“ mit Klaus Janowitz.

Wenn du die gesamte Übersicht sehen willst, kannst du einen Blick auf die Startseite werfen.


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