Welches Zauberwort kann die Welt verwandeln?

Interaktive Station im Romantikmuseum "Romantik und kein Ende"

Das Deutsche Romantik-Museum widmet sich der Epoche als Ganzes. Teil der Ausstellung sind Schreibimpulse wie: „Welches Zauberwort kann die Welt verwandeln?“

Welches Zauberwort kann die Welt verwandeln?

Auf der Frankfurter Dippemess habe ich neulich beim Frösche-Hüpfen zugesehen. Ich glaube, das Geschäft hieß „Froschkönig“. Man bekommt gegen eine Gebühr von fünf Euro zwölf handgroße, labberige Gummifrösche, die mit einem Holz-Katapult in eine Vase in einem rotierenden Springbrunnen bugsiert werden müssen. Wer trifft, gewinnt einen kleinen Preis (keinen Frosch).

Interaktive Station des Museums: Eine Karte fragt "Brauchen wir neue Formen von Geselligkeit?"

Ich weiß, warum das mit dem Gewinnen oft nicht klappt: Die Leute gehen die Sache falsch an. Denn es reicht nicht, das Gummitier mit Kraft wegzuschleudern. Auch Zielen ist nicht die Lösung.
Nein, man muss mit dem Frosch sprechen, ihn verwandeln. Ist doch klar.

Eindeutig: Damit ein Frosch die Vase trifft, muss man ihn verzaubern. Er muss sorgfältig auf dem Katapult ausgerichtet werden. Dann erweckt man ihn zum Leben und ermutigt ihn, weit zu springen. Sonst wird das nix. Man muss die Zauberworte finden und am besten dreimal oder siebenmal wiederholen, bevor man das Katapult auslöst.

Das reicht noch nicht ganz. Danach muss man die Spannung halten, Jazz-Hände spreizen und wedeln, sich um sich selbst drehen, vielleicht. Die Augen entweder fest schließen oder weit öffnen und den Blick nicht abwenden, ganz ohne Blinzeln. Hat man alles richtig gemacht, trifft der Frosch sein Ziel. Zumindest, wenn man mit Magie gewinnen will und nicht nur durch schnöden Zufall.

Wie funktioniert ein Zauber?

Eine Zauberformel braucht ein ungewöhnliches Wort, oder eine ungewöhnliche Anzahl eines Wortes (siebenmal „hüpf!“ könnte für das Frösche-Spiel gut klappen – „A-quak-kada-quak!“ könnte auch gehen). Außerdem ein Ritual, ein superfester Gedanke, ein Blick oder ein Tanz. Ein ganz kleines bisschen Spucke hilft manchmal auch. Und natürlich Übung und Ausprobieren. Soviel zum Zaubern.

Vielleicht denkst du dir jetzt „Das ist ja leicht dahingesagt, dass man den Frosch einfach zum Leben erwecken soll“. Und ich sage dir: „Das funktioniert!“.

Beim Stand-Up-Paddling hat meine Trainerin auch gesagt „Du paddelst ein bisschen auf den Knien und dann stehst du auf und paddelst im Stehen“ ohne weiteres Drumherum. Hat geklappt, ich bin aufgestanden, Füße nur ein bisschen nass, weiterpaddeln.

Jedes Wort kann die Welt verwandeln

Es ist nämlich so, dass Worte immer die Welt verwandeln: In deinem Kopf hast du das Frösche-Spiel gesehen und überlegt, welcher Zauber wirken könnte. Ein Liedchen pfeiffen, auf einem Bein hüpfen? Hast du in Gedanken siebenmal „Hüpf!“ gesagt? Vielleicht hast du eine Prinzessin gesehen, die mit ihrer goldenen Kugel spielt?

Du warst mit mir auf dem wackeligen Stand-Up-Paddleboard und bist einfach mit aufgestanden. Denn Sprache und Geschichten sind immer magisch.

Alle Wörter sind am Ende Zauberworte.


Romantik und kein Ende …

Ein Besuch im Deutschen Romantik-Museum lohnt sich sehr. Natürlich gibt es ein Zauberwort, dass bei der Deutschen Romantik niemals fehlen darf „Klopstock!“, immer wenn man ein Gewitter sieht.

Viele schöne Zauberworte hat auch Anna Koschinski bei LinkedIn gesammelt.

Kommentare

Eine Antwort zu „Welches Zauberwort kann die Welt verwandeln?“

  1. Ich verändere die Welt weniger, dafür bin ich Dankbar deine Zeilen gelesen zuhaben.

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